Das Leid der Verkäufer: Die Ansprache von fremden Menschen

Auf Tagungen, Messen und im Berufsalltag unterhalten sich die meisten Menschen immer mit welchen, die sie bereits kennen. Auch Vertriebler fürchten sich vor einer möglichen Ablehnung. So manche wissen einfach nicht, was sie sagen sollen. Einige glauben sogar, sie seien aufdringlich oder biederten sich an, wenn sie einfach einmal an einen anderen Tisch gehen und plötzlich in einer Runde voller fremder Menschen sitzen.

Fremde Menschen ansprechen
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Manche Menschen wissen einfach nicht, was sie sagen sollen, wenn es um Small Talk geht. Einige glauben sogar, sie seien aufdringlich oder biederten sich an, wenn sie einfach einmal an einen anderen Tisch gehen und plötzlich in einer Runde voller fremder Menschen sitzen.

Wenn Sie also beruflich gezwungen sind, neue Kontakte zu knüpfen, gehen Sie offensiv auf fremde Menschen zu. Dies lenkt Sie von Ihrem inneren negativen Dialog ab, der Sie sonst davon abhalten wird, überhaupt die Initiative zu ergreifen. Begegnen Sie Menschen mit einer gesunden Neugierde. Seien Sie einfach interessiert, wer dieser andere Mensch ist. Seien Sie gespannt, was dieser Mensch wohl zu sagen hat. Interessieren Sie sich für den anderen – und lassen den anderen erzählen und reden. Denken Sie immer daran: Nahezu jeder Mensch erzählt gerne von sich und stellt sich selbst gern dar.

Wenn Sie aber – vielleicht aus Unsicherheit – Ihr Gegenüber zutexten, weil Ihnen manche schweigende Sekunde als Minute vorkommt, dann wirken Sie aufdringlich. Vertrauen Sie also darauf, dass es schon ein interessantes Gespräch wird und Sie einen guten Gesprächsverlauf hinbekommen. Und falls Sie jetzt gerade denken: „Ja, aber was mache ich, wenn ich nach drei Minuten merke, dass mein Gegenüber mir überhaupt nicht zusagt?“, dann macht das auch nichts, denn Sie können doch jederzeit das Gespräch höflich beenden, oder nicht?

Sehen Sie das Ansprechen Ihnen fremder Menschen als Spiel. Probieren Sie es doch einfach aus.

Fangen Sie klein an:

Sie müssen ja bei Veranstaltungen nicht gleich exponierte Persönlichkeiten ansprechen. Üben Sie sich darin, andere Menschen beispielsweise an der Tankstelle oder der Bäckerei kurz anzusprechen, gehen Sie vielleicht zu einem Treffen von Menschen, die mit Ihnen ein Hobby teilen. Oder vielleicht bei einem Seminar oder, oder, oder. Es gibt so viele Möglichkeiten – aber fangen Sie bitte an. Setzen Sie sich vielleicht als Ziel, jeden Tag mit drei fremden Menschen ins Gespräch zu kommen – und seien Sie einfach neugierig, was passiert. Wenn Sie das 40 oder 50 Mal gemacht haben, werden Sie merken, dass das alles gar nicht so schlimm ist.

Mal angenommen, Sie sind auf einem Vortrag oder Seminar mit Menschen aus unterschiedlichen Unternehmen zusammen und Sie kennen niemanden. Nun möchten Sie sich an einen Tisch stellen, an dem sich gerade vier Ihnen fremde Personen unterhalten. Gehen Sie einfach hin und sagen vielleicht: „Guten Tag, ich bin Vorname Name. Darf ich mich Ihnen anschließen?“ oder nur „Darf ich mich zu Ihrer Runde dazustellen?“ Sie werden merken, dass Sie in der Regel mit offenen Armen aufgenommen werden. Häufig werden Sie sogar recht bald gefragt, was Sie denn von der Veranstaltung halten oder was Sie beruflich machen – und schon sind Sie im Gespräch.

Sollte sich für Sie kein Anknüpfungspunkt ergeben oder Sie wider Erwarten ignoriert werden, dann verabschieden Sie sich einfach freundlich und gehen zum nächsten Tisch.

Und ganz wichtig: Bestrafen Sie sich nicht automatisch mit negativen Gedanken

wie „Habe ich doch gleich gewusst, dass ich ein kleines Licht bin!“ oder „Schade, dass die mich nicht in ihrer Runde aufgenommen haben!“. Seien Sie ruhig selbstbewusst und sagen sich: „Schade für die, dass die mich nun nicht kennengelernt haben. Aber Pech für die – Glück für mich! Wahrscheinlich sind die am nächsten Tisch aufgeschlossener. Ich bin gespannt, wen ich gleich kennenlernen werde!“

Lesen Sie auch die anderen Teile zum Thema:

Teil 1  „Über die Ängste der Verkäufer“

Oliver Schumacher

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