Mit Begeisterung Bessermacher-Betriebsklima entfachen

Besserwisser, notorische Problemsucher und Motzer gibt es überall. Leider auch in der Vertriebsabteilung. Wie gelingt es einem Vertriebsleiter, in seinem Bereich eine Atmosphäre zu schaffen, in der alle Lösungen finden wollen und die Dinge besser machen möchten? Diese sieben Impulse unterstützen ihn dabei.

1 Impuls: Leben Sie die Bessermacher-Haltung vor

Legen Sie wo immer möglich eine lösungsorientierte Bessermacher-Einstellung an den Tag, gehen Sie als leuchtendes Beispiel und Vorbild voran. Zeigen Sie Ihren Verkäuferinnen und Verkäufern, dass Sie sich ständig verbessern wollen – zur Nachahmung empfohlen!

Beispiel Kundenorientierung: Nach jedem Kundengespräch, nach jedem Kundenkontakt gehen Sie in die Selbstreflexion: „Was hätte ich besser machen können? Was kann ich beim nächsten Mal optimieren? Wie gelingt es mir, dass meine Mitarbeitende ihr Bestes fürs Unternehmen geben wollen?“

2 Impuls: Denken Sie in Bessermacher-Projekten

Planen Sie eine konkrete Verhaltensveränderung: Sie wollen sich beispielsweise vom blockierenden Perfektionismus-Wahnsinn befreien. Lieber unperfekt beginnen, aber vorankommen, als in perfekter Schönheit sterben. Überlegen Sie sich Umsetzungsaktivitäten und kommen Sie ins Doing.

Entscheidend ist: Kommunizieren Sie Ihr Projekt und Vorgehen. Ihre Mitarbeitenden sollen ja sehen, was Sie vorhaben, und es Ihnen gleichtun wollen und ihre eigenen Verbesserungsprojekte in Gang setzen.

3 Impuls: Institutionalisieren Sie die Bessermacher-Haltung

Führen Sie zum Beispiel ein Bessermacher-Meeting durch. Es hilft Ihren Mitarbeitenden und der Vertriebsabteilung, wenn alle vom Geist der Verbesserung beseelt sind.

Warum also nicht ein Meeting anberaumen, in dem genau dies das Thema ist: „Was wollen wir wie tun, um in den verschiedenen Bereichen noch besser zu werden? Etwa im Umgang mit den Kunden? Im Umgang miteinander? Im Umgang zwischen Leitenden und Mitarbeitenden?“ Dazu gehört auch ein Bessermacher-Briefkasten, der natürlich auch online eingerichtet werden kann, in dem alle anonym Verbesserungsvorschläge einreichen können.

Aber Achtung: Es geht nicht um Beschwerden und Kritik, sondern um Bessermacher-Lösungen. Das Motto lautet: „Keine Kritik ohne Lösungsvorschlag!“

4 Impuls: Befolgen Sie die Strategie der kleinen Schritte

Viele Veränderungs- und Verbesserungsprozesse scheitern, weil sie zu ambitioniert und in zu großen Dimensionen angelegt sind. Die Ziellinie ist zu weit weg, das Scheitern vorprogrammiert, zumindest eine drohende Option. Das kann demotivieren und demoralisieren.

Darum: Es ist zielführender, in kleinen Schritten vorzugehen, überschaubare und relativ leicht erreichbare Miniziele zu formulieren und diese konsequent anzugehen. Das Überschreiten der Ziellinie wird wahrscheinlicher. Dies wiederum führt zu Begeisterung und nachhaltiger Motivation. Die Mitarbeitenden erfahren hautnah: „Es klappt, wir können es!“

5 Impuls: Stellen Sie gemeinsam Bessermacher-Spielregeln auf

Die Verkaufskräfte und die Vertriebsführungskräfte mögen unterschiedlicher Auffassung sein, wie ein Verbesserungsprozess abläuft. Darum ist es klug, wenn Sie Spielregeln aufstellen, am besten gemeinsam im erwähnten Bessermacher-Meeting.

Beispiele sind:

• Zielformulierung
• genaue Schritt-für-Schritt-Planung
• Umsetzungsinitiativen, -aufgaben und -aktivitäten festlegen und durchführen
• beharrlich dranbleiben
• die Macht der Wiederholung nutzen
• nichts verändern, wenn es gut läuft, aber es stetig verbessern
• aus Fehlern und Rückschlägen lernen

6 Impuls: Bekämpfen Sie die Besserwisser

Oder besser und zielgenauer ausgedrückt: Bekämpfen Sie die Besserwisser-Attitüde, denn sie darf in Ihrem Verantwortungsbereich keine Chance zur Entfaltung und Vergiftung des Arbeitsklimas haben. Nutzen Sie die destruktive Energie der Besserwisser, indem Sie sie in konstruktive Verbesserungsenergie umwandeln.

Wahrscheinlich gibt es auch in Ihrem Vertriebsteam unverbesserliche Besserwisser und Problemsucher. Wenden Sie bei ihnen das bereits angesprochene Motto an „Kein Einwand und keine Kritik ohne umsetzbaren Verbesserungsvorschlag!“ an.

7 Impuls: Stärken Sie die Stärken, um die Schwächen vernachlässigen zu können

Setzen Sie Ihre Verkäuferinnen und Verkäufer nach ihren Stärken und Potenzialen ein. Es kostet in der Regel einen immensen Aufwand und viel zu viel Energie, um Schwächen in Stärken zu transformieren.

Das heißt: Es ist weniger effizient und erfordert einen längeren Prozess, an den Schwächen zu arbeiten und zu einer Veränderung zu gelangen, als ein Stärkenmanagement zu entwickeln und substanzielle Verbesserungen in kurzer Zeit herbeizuführen.

Nicht die Veränderung ist entscheidend, sondern die Verbesserung. Wer Stärken stärkt und noch weiter ausbaut, kann die Schwächen getrost vernachlässigen.

Fazit des Experten

Ein konstruktives Betriebsklima ist das Fundament für nachhaltigen Vertriebserfolg. Nutzen Sie die sieben Impulse, um Ihre Mitarbeitenden zu motivieren, Stärken gezielt einzusetzen und eine Kultur des kontinuierlichen Verbesserns zu etablieren. Prüfen Sie, ob die sieben Impulse dazu führen, die eigene Weiterentwicklung und die Ihrer Mitarbeitenden voranzubringen.

Zur Person

Als gelernter Zimmerer ist Ardeschyr Hagmaier der Handwerker unter den Mentoren, Speakern und Coaches. In seinen Vorträgen, Trainings und Schulungen steht die praktische Umsetzung im Fokus. Seine Trainingsmethoden begeistern die Teilnehmenden und regen sie an, das neue Know-how direkt in ihrem Alltag umzusetzen. Seine Themenschwerpunkte machen ihn für viele Menschen und Firmen zu einem wichtigen Sparringspartner. Sein Buch „Bessermacher-Journal. Der 52-Wochen-Begleiter für Deine Bestleistung“ ist 2025 im GABAL Verlag erschienen.