Homeoffice: So klappt virtuelle Teamarbeit!

Isabel Schuermann

Homeoffice, virtuelle Teams, agiles Arbeiten – durch Corona wurde New Work für uns alle ad hoc zum Arbeitsalltag. Umso wichtiger ist es, Teamstruktur und Spielregeln zu schaffen – und gerade in Krisenzeiten einen wertschätzenden Umgang miteinander zu pflegen. Während geplante New Work-Teams bewusst neue Aufgaben, Rollen und Strukturen bilden, die eine gute virtuelle Zusammenarbeit erst möglich machen, ist dies in einer von heute auf morgen geschaffenen Homeoffice-Situation eher selten der Fall.

Klappt alles im virtuellen Homeoffice?
Klappt alles im virtuellen Homeoffice? © pressmaster/stock.adobe.com

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Nicht jeder kann alle seine gewohnten Aufgaben von zu Hause aus erfüllen, anderes jedoch lässt sich dort sogar besser erledigen. Folglich braucht es eine neue Verteilung und ganz viel Kommunikation – auch und vor allem seitens der Teamleitung. Jetzt, da alle Team-Mitglieder plötzlich auf eine rein virtuelle Zusammenarbeit angewiesen sind, ist der Umgang miteinander umso wichtiger, um die Moral zu heben und in der Teamarbeit erfolgreich zu sein.

Plötzlich ein virtuelles Team, was tun?

In diesem Fall kann man sich gut an den Spielregeln von Remote-Profis und agilen Projektteams orientieren, dazu gehören zum Beispiel:

  • Gemeinsam Aufgaben, Zwischenziele und Zeiträume für die Teilergebnisse der Teammitglieder definieren
  • Auf die Teilergebnisse fokussieren statt sich in Nebenschauplätzen und Multitasking zu verzetteln
  • Auch in der derzeit oft rein virtuellen Homeoffice-Phase gilt: „Analog vor digital“, etwa, indem man bei wichtigen Dingen telefoniert statt chattet

Neue Kommunikationskanäle, neue Tools, neue Netiquette

Teamleiter sollten nun gut überlegen, wie sie was sinnvoll einsetzen und welche Spielregeln sie im Team etablieren wollen

  • Fokussieren Sie sich auf ein paar sinnvolle Kanäle und Tools. Schnell existieren sonst parallel mehrere Chats und Gruppen auf unterschiedlichen Kanälen – und Multichanneling geht schnell zu Lasten von Produktivität und Zusammenarbeit.
  • Immer und überall WhatsApp: Vermeiden lassen sich diese Chats und Gruppen derzeit sicher nicht, auch wenn sie nicht der DSGVO entsprechen. Umso sinnvoller ist es, hier Umgang und erlaubte Themen zu definieren.
  • Die gute alte E-Mail: Auch aktuellen Homeoffice-Corona-Umfragen zufolge noch immer das Kommunikationsmittel Nummer Eins – vor allem auch mit Kunden und Geschäftspartnern. Hier sollte die Form gewahrt bleiben und nicht in den Chat-Slang gewechselt werden.

Video-Meetings

Auch wenn derzeit noch viele mit den geeigneten Programmen und Endgeräten beschäftigt sind: Die Technik ist nur ein Hygienefaktor, die Hauptarbeit sind Kommunikation und Ansprache!

  • Verschicken Sie vorab eine Agenda und zwar mit genügend Vorlauf, damit sich wirklich alle Teilnehmer vorbereiten und dann auch aktiv teilnehmen können.
  • Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, wird aber immer wieder vergessen: Video höflichkeitshalber immer schön anschalten, denn wer möchte schon anonym kommunizieren? Audio aber dafür so lange aus, wie man nichts zu sagen hat! Rascheln, Trinken, offene Fenster etc. ergeben unangenehme Störgeräusche für alle Teilnehmer.
  • Stellen Sie sicher, dass die Konferenz zu einer zumutbaren Uhrzeit für alle Teilnehmer stattfindet. So mancher Mitarbeiter muss derzeit zusätzlich zum ungewohnten Homeoffice noch weitere Aufgaben balancieren, etwa Kinderbetreuung oder Einkaufen für die Eltern/Älteren.

Zu guter Letzt

Nur nicht hängen lassen – auch wenn Homeoffice dazu verleitet: Style und Esskultur helfen auch hier, sich besser und business-like zu fühlen.

Über diese Tipps hinaus finden sich in „New Work: Knigge reloaded“ nicht nur weitere Anregungen zum angemessenen Umgang via Video, Chat und E-Mail, sondern auch fundierte Informationen zu agilem Arbeiten, New Work-Methoden und Team Building sowie Spielregeln für virtuelle Teams. Ebenso wie zu Business-Kleidung und Lunch-Formaten.

Zu den Personen

Saskia Eversloh ist Wirtschaftswissenschaftlerin, Organisationsberaterin sowie Speakerin, Moderatorin und Fach- und Führungskräftetrainerin zu New Work. Als Autorin und Journalistin der Wirtschaftswoche berichtet und berät sie zu aktuellen Entwicklungen in der neuen Arbeitswelt.

 

Isabel Schürmann, Dipl.-Kfr. und Inhaberin von Personality Consult, arbeitet seit vielen Jahren als Umgangsformen-Trainerin, Coach für Image und Karriere sowie als Dozentin für Impression Management an der Frankfurt University of Applied Sciences.

Isabel Schuermann

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