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Während sich hybrides Arbeiten inzwischen in vielen Jobs durchgesetzt hat, fällt es Unternehmen oft noch schwer, auch für eine hybride Einarbeitung die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen.
Digitale und analoge Onboarding-Prozesse sinnvoll kombinieren
Neue Vertriebsmitarbeitende sollen nicht nur möglichst schnell produktiv arbeiten, sondern sich am neuen Arbeitsplatz auch wohlfühlen und der Firma lange treu bleiben. „Dass digitales Onboarding per se besser ist als eine analoge Einarbeitung, stimmt so pauschal nicht“, sagt Uwe Hofschröer, Experte für digitale Lernstrategien bei der imc AG, einem führenden Anbieter für digitale Trainingslösungen.
Hofschröer unterstützt Unternehmen und Organisationen aller Branchen und Größen beim digitalen Wandel im Onboarding und in der Personalentwicklung.
Es gibt Themen und Bereiche, in denen es absolut sinnvoll ist, vor Ort mit Menschen in direkten Austausch zu kommen. Ziel- oder Feedbackgespräche oder auch gezieltes Coaching sind solche Beispiele.
Andererseits könnten Standard-Trainings, wie Compliance Schulungen, Vertragswissen und auch viele Vertriebstrainings problemlos online abgebildet werden. Der Berater plädiert für eine ausgewogene Mischung und kluge Auswahl, um das Beste aus beiden Welten zusammenzubringen.
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Mehr lesen1. Schritt: Pre-boarding mit persönlichem Willkommensgruß
„Nach der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags sollten Personalverantwortliche die positive Stimmung nutzen und mit einem sogenannten Pre-Boarding starten“, empfiehlt Uwe Hofschröer.
Neue Mitarbeitende könnten schon beim Pre-Boarding vorab erste spielerische Trainings durchlaufen, um so auf unterhaltsame Weise die Unternehmensstruktur oder wichtige Kennzahlen kennenzulernen.
Das Kennenlernen des neuen Arbeitgebers soll sich für neue Kolleginnen und Kollegen nicht nach Lernen anfühlen, sondern in erster Linie ihre Vorfreude auf den neuen Job steigern und sie vom Unternehmen begeistern.
Zusätzlich zu den digitalen Inhalten empfiehlt sich ein persönlicher Willkommensgruß vor dem ersten Arbeitstag, zum Beispiel eine handgeschriebene Postkarte oder eine Willkommensbox als ein erstes Zeichen der Wertschätzung.
2. Schritt: die Probezeit sinnvoll gestalten
In der Probezeit lernen sich Unternehmen, Team und neue Mitarbeitende kennen und bewerten die getroffene Entscheidung für die neue Anstellung. Hier beginnt das eigentliche Onboarding. Uwe Hofschröer: „Startet diese Phase nicht zufriedenstellend oder sogar negativ, ist das Risiko hoch, neue Mitarbeitende schnell wieder zu verlieren.“
Kunden wie der Vodafone oder der Deutschen Bahn rät der Profi daher zu einer hybriden Lösung, die das Beste aus der analogen und der digitalen Welt zusammenbringt: Um die soziale Einbindung bei neuen Mitarbeitenden zu fördern sei es wichtig, regelmäßig den direkten Kontakt herzustellen, etwa durch analoge Gruppentreffen oder persönliche Einzelgespräche.
Theoretische Inhalte lassen sich gut digital vermitteln, am besten mit einem ausgewogenen Format-Mix wie einer Kombination aus Videos, Quizzen und interaktiven Lernspielen
3. Schritt: Erfahrungen und Kompetenzen berücksichtigen
Im Vertrieb ist eine kurze und effiziente Einarbeitungszeit bei neuen Mitarbeitenden besonders wichtig, denn sie tragen mit ihrer Arbeit wesentlich und direkt zum Unternehmenserfolg bei.
Voraussetzung dafür sei nicht nur die fachliche Befähigung, sondern auch ein schnelles Zurechtfinden in der Prozess- und Systemlandschaft eines Unternehmens. Außerdem bringt jeder Mitarbeitende bestimmte Kompetenzen und relevante Vorerfahrungen mit. Diese zu identifizieren und dafür zu sorgen, dass sie erfolgreich eingesetzt werden, ist genauso wichtig, wie Neues zu vermitteln.
- Im hybriden Onboarding-Prozess hilft ein Lernmanagementsystem (LMS) Zeit und Aufwand zu sparen: Darüber können Personalverantwortliche bereits vorhandenes Wissen ermitteln, Mitarbeitenden Trainings individuell zuweisen und mithilfe von Learning Analytics Dashboards die Lernerfolge sehen und messen.
- Zusätzlich sollten Unternehmen die Vorteile von „Social Learning“ nutzen: Mentoring Programme oder Buddy-Systeme fördern den Austausch und die Vernetzung neuer und langjähriger Beschäftigter. So können auch individuelle Bedarfe beim Onboarding effektiv berücksichtigt werden.
4. Schritt: die emotionale Verbundenheit
Je mehr sich jemand mit der Vision und der Kultur eines Unternehmens identifizieren kann, desto höher die Motivation, sein volles Potenzial im neuen Job einzubringen, betont der Experte. Liebevolle Details und ein gutes Branding gestalten das hybride Onboarding persönlicher und unterstützen das emotionale Zugehörigkeitsgefühl.
Fazit des Experten
Mitarbeitende sind im Wettbewerb um Fachkräfte so etwas wie Influencer. Vor allem, wenn sie ihre Onboarding-Erfahrungen im Netz auf den gängigen Bewertungsplattformen teilen. Interessenten sehen sich vor einer Bewerbung die Bewertungen eines potenziellen Arbeitgebers an und befragen persönliche Kontakte. Je positiver dieses Feedback ausfällt, desto mehr Bewerbungen erhält ein Unternehmen.
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