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Verkaufszahlen erreichen, Kunden überzeugen, und das oft unter hohem Zeitdruck und ständig wechselnden Anforderungen. Hinzu kommt, dass die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben zunehmend verschwimmen. Kein Wunder, dass Vertriebsmitarbeiter vermehrt über Stress, Erschöpfung und mentale Belastungen sprechen.
Mentale Gesundheit im Vertrieb wird wichtiger
Langsam beginnen Unternehmen umzudenken: Sie erkennen, dass mentale Gesundheit nicht nur ein persönliches Thema ist, sondern direkt mit Leistung, Motivation und Mitarbeiterbindung zusammenhängt.
Mit gezielten Maßnahmen und Ressourcen können Firmen ihre Vertriebsteams stärken und langfristig erfolgreich machen. Was das konkret bedeutet und welche Strategien besonders wirkungsvoll sind, zeigt ein Blick in die Praxis.
Vertriebsmitarbeiter sind den unterschiedlichsten Stressfaktoren ausgesetzt. Tägliche Herausforderungen sind
- Anspruchsvolle und oft auch wenig planbare Aufgaben
- Immer präsenter Ergebnisdruck
- Ständige Erreichbarkeit
Möchte ein Vertriebsmitarbeiter zum Beispiel eine Mittagspause einlegen, muss er trotzdem jederzeit damit rechnen einen Anruf eines Kunden zu erhalten. Die meisten Mitarbeiter nehmen solche Anrufe dann auch an, um die Kundenbeziehung nicht zu gefährden.
Ob der Anruf nun wichtig ist oder nicht, kann man zuvor immerhin nur schwierig einschätzen. Vertriebsmitarbeiter kommen in Ihrem Alltag kaum zur Ruhe, und werden etwa durch den „online“ Status in gängigen Meeting- und Austausch-Plattformen zusätzlichem Stress ausgesetzt.
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Ein Blick in eine aktuelle Studie zeigt: Ja!
Dabei geht es nicht unbedingt um einen Spa-Aufenthalt mit Sauna und Co., sondern um die Achtsamkeit gegenüber mentaler und körperlicher Gesundheit im Allgemeinen.
Mitarbeiter, ob am Schreibtisch oder im Auto, sind langfristig gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, zum Beispiel durch langes Sitzen oder viel Zeit vor dem Bildschirm. Auch der Stress, der durch die Arbeit selbst verursacht wird, kann zu mentalen Problemen führen. Wie kann man verhindern, dass es so weit kommt und Ihre Mitarbeiter zufrieden, motiviert und erfolgreich bleiben?
6 Tipps für ein besseres Wohlbefinden Ihrer Vertriebsmitarbeiter
1 Förderung gesunder Technologienutzung
Zu viel Zeit vor dem Bildschirm kann zu Kopf-, Nacken- und Rückenproblemen führen und die Schlafqualität verschlechtern. Gestalten Sie die Technologienutzung Ihrer Mitarbeiter so, dass sie gesundheitsfördernd wirkt, z. B. durch digitale Detox-Apps oder Geräte, die außerhalb der Arbeitszeiten deaktiviert werden können. Weisen Sie Ihre Mitarbeiter darauf hin, regelmäßig ihre Bildschirmzeit zu überprüfen und so gut es geht, bewusst zu reduzieren.
2 Förderung der Work-Life-Balance
Stellen Sie Ressourcen bereit, die eine bessere Balance von Arbeit und Privatleben ermöglichen, wie flexible Arbeitszeiten, Pausen und Unterstützung bei der Stressbewältigung. Dies sorgt nicht nur für mehr Mitarbeiterzufriedenheit, sondern kann Ihnen bei aktiver Kommunikation auch beim Anwerben neuer Mitarbeiter helfen, da ein großer Teil der jüngeren Generationen Work-Life-Balance als entscheidend ansieht.
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Mehr lesen3 Frühzeitiges Erkennen von mentalen Gesundheitsproblemen
- Nehmen Sie an Schulungen teil, um Anzeichen von mentalen Problemen frühzeitig zu erkennen.
- Steckt einer Ihrer Mitarbeiter aktuell in einer schwierigen Lebenssituation?
- Macht eine sonst sehr sorgfältige Person vermehrt Flüchtigkeitsfehler?
- Wirkt einer Ihrer Mitarbeiter in der letzten Zeit besonders still oder auch besonders laut?
Diese und weitere Auffälligkeiten können auf mentale Probleme hinweisen, die Sie am so früh wie möglich, vorsichtig (!) ansprechen sollten. Eventuell können schon kleine Stellschrauben zu einer Verbesserung führen.
4 Entstigmatisierung von mentaler Krankheit
Bildungsinitiativen wie Seminare und Workshops zur Normalisierung und Entstigmatisierung psychischer Krankheiten können helfen. Themen wie Achtsamkeit, Meditation und Stressmanagement sollten integriert werden.
Bei deutlicher Kommunikation, dass mentale Gesundheit kein Tabuthema ist, ermutigen Sie betroffene Mitarbeiter, das Problem anzusprechen und zu lösen.
5 Unterstützung durch Führungskräfte
Führungskräfte sollten für den Umgang mit mentalen Gesundheitsproblemen sensibilisiert werden. Ein unterstützender Führungsstil reduziert Stress und fördert das Wohlbefinden der Mitarbeiter.
6 Bereitstellung von mentalen Gesundheitsressourcen
Unternehmen können Programme wie EAPs, sog. Employee Assistance Programs, Telemedizin-Angebote, Wellness-Tage, Wellness-Apps, Yoga-Kurse und Entspannungsräume einführen. Dadurch ist es Mitarbeitern möglich, sich selbst um ihre Gesundheit zu kümmern, noch bevor sie zu einem Problem wird.
Fazit der Experten
Neben den 6 Tipps ist es wichtig, vorsichtig mit den sensiblen Informationen der Mitarbeiter umzugehen. Mithilfe von ausreichend Angeboten, Offenheit gegenüber dem Thema und gelegentlichen Check-Ins durch die Führungskraft, können viele Probleme bereits frühzeitig gelöst oder sogar verhindert werden.
Von Jan Helge Guba und Elisa Dammeyer
Information: Der Artikel basiert in Teilen auf der 2024 im Journal of Personal Selling & Sales Management erschienenen Studie von Kemp, E., Anaza, N. A., Porter, M., Davis, C. D., & Jones, E. mit dem Titel „Prioritizing wellness amidst the hustle and grind: a framework for supporting the mental health of B2B sales professionals“.
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