So rekrutieren Sie gute Vertriebsmitarbeiter über Empfehlungen!

Gute Bewerber im Vertrieb zu finden, ist wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Vor allem im Mittelstand ist der Markt nahezu ausgetrocknet. Für die Unternehmen heißt das: Sie müssen neue Wege gehen, um geeignete Kandidaten zu finden.

Vertriebsmitarbeiter, die über Empfehlungen kommen, fügen sich leichter ein.
Vertriebsmitarbeiter, die über Empfehlungen kommen, fügen sich leichter ein.© Look!/stock.adobe.com

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Dabei gewinnt beispielsweise das Empfehlungsmanagement zunehmend an Bedeutung, weiß Mikon Raab, Talent Acquisition Partner bei der Suxxeed GmbH, einem führenden Vertriebsdienstleister aus Nürnberg . Das heißt: Bereits im Unternehmen tätige Mitarbeiter bringen einen Bekannten, sei es aus dem privaten oder geschäftlichen Umfeld, ins Gespräch für eine offene Position. Im Gespräch mit vertriebszeitung.de erklärt Mikon Raab die Vorteile und was Unternehmen tun müssen, um weiterempfohlen zu werden.

Herr Raab, das Thema Empfehlungsmanagement kennt man eher aus dem Bereich der Neukundengewinnung. Welche Vorteile hat es, über diese Schiene an Bewerber zu kommen?

Bei empfohlenen Bewerbern stimmt in der Regel deren Profil sehr genau mit den Anforderungen an die zu besetzende Position überein. Auch die Fluktuationsgefahr ist bei ihnen äußerst gering. Weil der Empfehlungsgeber ungefiltert über das Unternehmen berichtet und beim Bewerber so ein realistischer, glaubhafter Eindruck entsteht. Der Kandidat weiß also, was im Unternehmen auf ihn zukommt.

Wie viele Mitarbeiter haben Sie im Unternehmen bereits über Empfehlungen eingestellt?

Die Anzahl schwankt natürlich, aber im ersten Halbjahr hatten wir einen Bewerbungseingang von 33 Empfehlungen. Davon haben wir sieben Vertriebsmitarbeiter eingestellt.

Das ist viel, wenn man überlegt, dass gute Kandidaten rar sind.

Ja, das sind an die 20 Prozent, eine sehr gute Quote. Das Empfehlungsmanagement stellt in unserem Unternehmen mittlerweile die drittgrößte Einstellungsquelle dar.

Das Empfehlungsmanagement ist demnach eine sehr effiziente Strategie: Was müssen die Unternehmen dafür tun, worauf sollten sie achten?

Ein effizientes Employer-Branding ist ganz wichtig. Wenn ein Mitarbeiter sein Unternehmen anderen empfehlen soll, muss er sich damit identifizieren und mit seiner Firma im Einklang sein. Das geht nur über eine starke Marke. Das Unternehmen muss dafür sorgen, dass die vorgegebenen Werte von den Mitarbeitern gelebt werden und diese sich damit identifizieren. Zudem ist wichtig, wie ein Mitarbeiter bei der Einstellung seinen eigenen Integrationsprozess erlebt. Läuft dieser professionell ab und der „Neue“ findet sich gut in das Unternehmen ein, kann er seinen Arbeitgeber mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Auch die zusätzlichen Benefits sind beim „Krieg um Talente“ ein Thema.

Benefits sind ja auch eine Frage der finanziellen Möglichkeiten.

Das ist der Punkt – nicht jedes Unternehmen kann es sich leisten, dem Mitarbeiter beispielsweise für ein Jahr ein Sabbatical zu ermöglichen. Für die meisten Konzerne ist das kein Problem, doch ein Mittelständler oder eine kleine Firma kann das nicht bieten. Doch dafür können sie z.B. mit mehr Verantwortungsspielraum und flacheren Hierarchien punkten. Am Ende ist es wichtig, dass das Gesamtpaket für den Mitarbeiter attraktiv ist.

Soweit die Vorteile des Empfehlungsmanagement. Aber kommt es nicht auch zu Reibungspunkten, wenn Bekannte oder gar Freunde in einem Unternehmen zusammen arbeiten?

Es gibt in Firmen seit jeher Beziehungen oder familiäre Verflechtungen. Verwandte oder liierte Mitarbeiter sind bei uns allerdings nicht in derselben Abteilung tätig. Miteinander Bekannte arbeiten aber durchaus auch zusammen in einer Abteilung. In unserem Unternehmen haben wir da bislang keine Probleme gehabt.

Robert Hoffmeyer

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